In der Welt der kleinen Unternehmen gibt es einen ganz besonderen Endgegner für IT-Dienstleister: Den Schwager.
Er ist überall. Gestern habe ich ihn wieder live erlebt, bei einem Interessenten aus Solingen.
Der Schwager hat mal für einen Freund Windows neu aufgesetzt und weiß, dass ein Office-Rechner mindestens 16 GB RAM braucht. Er kennt den einen Onlineshop, in dem Microsoft Office besonders „günstig“ ist. Und natürlich kennt er auch den „Testsieger-Virenscanner“, den es in der Computer Bild auf CD gab.
Der IT-Allrounder von nebenan
Der Schwager ist der Allrounder schlechthin. Er hat in seinem Leben ungefähr zwei Router eingerichtet, von denen einer sogar funktioniert hat. DHCP, VLANs und DNS sind für ihn entweder Pokémon oder machen ihn nervös, aber das hält ihn nicht davon ab, ausrangierte Fritzboxen als Access Points einzusetzen und die IT-Infrastruktur wie ein LEGO-Modell zusammenzustecken: Sieht erstmal gut aus – bis es zusammenfällt.
Wenn der Schwager plötzlich „keine Zeit mehr“ hat…
Oft war der Schwager sogar IT-Verantwortlicher wider Willen. Erst als Notlösung eingesprungen, dann irgendwann voll im Projekt drin. Doch mit wachsender Infrastruktur und zunehmender Komplexität kommt irgendwann der Moment der Wahrheit:
„Ich hab da jetzt leider keine Zeit mehr für.“
Und dann kommen wir oder andere IT-Profis ins Spiel. Doch anstatt auf eine dokumentierte, gewartete und logische Struktur zu treffen, finden wir ein Gemisch aus Chaos, Trial-and-Error und seltsamen Workarounds.
Symptome einer Schwager-IT:
- Der Server steht hochkant im Abstellraum neben den Getränken
- Passwörter heißen entweder „1234“ oder „admin“
- Backups gibt es… vielleicht. Auf einem USB-Stick in der Schublade.
- Updates? Macht Windows doch automatisch!
- Die Fritzbox macht DHCP, DNS und vermutlich auch THC
Operation am offenen Herzen
Was folgt, ist die digitale Version einer Not-OP. Kabelsalat, Lizenzchaos, fehlende Sicherheitskonzepte und Performance-Probleme müssen analysiert, bewertet und mit chirurgischer Präzision korrigiert werden. Es kostet Zeit, Nerven und Geld. Und davon nicht zu wenig.
Bis er zurückkommt.
Der Zombie-Schwager
Der schlimmste aller Schwager ist der Zombie-Schwager. Manchmal kehrt er zurück, nachdem alles wieder läuft, häufig gerufen vom Kunden, „weil ja jetzt wieder alles funktioniert“.
Er hat inzwischen ein neues YouTube-Video gesehen und möchte die Firewall wieder ausschalten, „weil sonst die NAS nicht mehr richtig angesteuert werden kann“. Es kostet ihn einige Mühe, die ganzen Ports wieder zu öffnen und die ganze Infrastruktur dadurch wieder gut erreichbar zu machen.
Professionelle IT für professionelle Unternehmen
Professionelle IT braucht mehr als YouTube-Tutorials und Amazon-Rezensionen. Wenn du deine Infrastruktur nicht in einer Mischung aus Mut und Hoffnung verwalten willst, dann ist ein professioneller Dienstleister keine Kostenstelle – sondern eine Versicherung.
Habt ihr auch einen Schwager? Oder vielleicht sogar eine Schwägerin? Dann lasst uns eure besten Geschichten zukommen. Wir sammeln, lachen und helfen. Professionell. Und mit Backup.